“Als ich am 11.09.1989 von der Schule kam, sagte mir meine Oma ich solle paar Sachenpacken, wir fliegen nach Ungarn in den Urlaub. Was ich mit meinen 10 Jahren damals nicht wusste, dass ich nicht wieder heim kommen würde, da meine Eltern mir aus Sicherheitsgründen aus Angst vor der Stasi ihre Fluchtpläne nicht mitgeteilt haben. Für michwar das alles aufregend, das erste mal fliegen. Als wir in Budapest ankamen, sagte mir meine Schwester, dass wir nicht mehr heimkehren. Ich wusste gar nicht was los war, war total durcheinander, ich konnte mich von niemandem verabschieden auf dem Weg in ein Leben,was ich nur aus dem Fernseher und Zeitschriften kannte. Wir verbrachten dann noch einige Tage in Ungarn und wurden dann von Bekannten mit einem Auto nach Passau in ein Auffanglager gebracht, wo wir etwas zu essen bekamen. Meine Eltern hatten alles organisiert, wir wurden dann in unsere neue vorübergehende Unterkunft gefahren. Dort sollte mein neues Leben beginnen. Umso schöner war es dann 1 Jahr später als die Grenzen fielen und die Mauer. Ich hatte gedacht, nie wieder meine Oma Großeltern und restliche Familie zusehen und meine Freunde. Wir fuhren damals auch nach Berlin und feierten. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, endlich keine Grenzen mehr, überall dorthin gehen zu dürfen ohne diese Grenzen. Dieses Gefühl verbinde ich mit Freiheit, die Freiheit alles selbst entscheiden zu können was man tun darf und wohin man gehen will.“
Persönliche Facts