“Der Gegenstand, den ich hier vorstellen möchte, ist mein Heißluftballon. Die bunten Ballone am Himmel, die scheinbar schwerelos und nur vom Wind bewegt, über den Himmel gleiten, faszinieren viele Menschen und lassen sie träumen. Mein Heißluftballontraum begann am 19.10.1991. Ich bin ein eher bodenständiger Mensch, große Höhen machen mir Angst. Doch aus Anlass eines Jubiläums wollte ich es wagen, mich zusammen mit meinem Mann der Angst zu stellen und eine Heißluftballonfahrt zu unternehmen. Und sie wurde ein voller Erfolg! Vom ersten Moment an fühlte ich mich in der Luft heimisch. Ein tolles Gefühl! In den folgenden zehn Jahren fuhr ich im Auto hinter jedem Ballon her, den ich sah, sprach mit den Piloten, half beim Einpacken nach der Fahrt. Die Sehnsucht, wieder in den Himmel zu steigen, ließ nicht nach, und so war ich noch öfter Gast in einem Ballonkorb. Bis in die USA führte mich meine Ballonleidenschaft, denn ich wurde für viele Jahre Städtebeauftragte für die Städtepartnerschaft Helmstedt – Albuquerque, die Stadt, in der jährlich am ersten Oktoberwochenende das weltgrößte Ballonfestival stattfindet. Ich durfte schon mehrmals als Ehrengast daran teilnehmen. Andre ferne Ziele waren Ballonwettbewerbe in Japan. Vor einigen Jahren suchte ich ein besonderes Geschenk für meine Tochter zu deren Konfirmation und dachte an eine Ballonfahrt. Ich rief ein Ballonfahrt-Unternehmen hier in der Region an, mit dem ich bisher noch keinen Kontakt gehabt hatte, und fragte nach einem Gutschein. Und dann, aus einer Laune heraus, stellte ich die Frage: „Bilden Sie auch Piloten aus?“. Die Antwort lautete: „Ja“. 2005 erwarb ich meinen Pilotenschein für den Heißluftballon und wurde damit eine der wenigen Frauen in dieser Männerdomäne (auch das ist Freiheit!). Der Wechsel von der Gast- zur Pilotenperspektive machte mir deutlich, dass das luftige Abenteuer nicht nur Freiheit, sondern vor allem Arbeit bedeutet. Arbeit bei der Vorbereitung der Ballonfahrt, Arbeit beim Aufbauen des Ballons, Arbeit beim Zusammenpacken und der Nachbereitung. Aber noch heute genieße ich jedes Mal das Gefühl, wieder im Ballonkorb zu stehen und die Welt von oben zu sehen.“
Persönliche Facts