Die Geschichte vom Fusion Bändchen: Dieses Bändchen ist eine Erinnerung an die Fusion 2013. Es war kein gutes Jahr für mich, denn ich befand mich mitten in einem unbefriedigenden Praktikum, auf der Suche nach einem „richtigen“ Job und hatte zu dem mit der Anpassung an den deutschen Lebensstil nach einem längeren Auslandsaufendhalt in Asien zu kämpfen. Ich hatte ein halbes Jahr in Sri Lanka studiert und nach meinem Abschluss dort noch ein paar Monate ein Praktikum gemacht. Das Leben in dieser anderen Welt hatte mich verändert, doch sobald ich deutschen Boden unter den Füßen hatte, drehte sich die Zeit zurück und alles wie „wie immer“ – unspektakulär, kalt und kein Strand weit und breit, kein TukTuk und keine Palmen. Einen Lichtblick gab es aber: Die Freunde, die ich im Ausland gefunden hatte. Eine von ihnen: Lulu. Wenn ich Lulus Stimme höre oder mich ihr breites Grinsen anstrahlt, dann bin ich wieder da. Dann steh ich plötzlich wieder mit einem Gin Tonic in der Hand an der Strandbar und habe keine Sorgen mehr. Dann spüre ich wieder den Sand zwischen den Zehen und höre das Meer rauschen. Mit Lulu ist alles leicht wie eine Feder, mit ihr bin ich wieder das andere ich. Das Nicht-Deutsche-Ich.
Lulu hat mich im Sommer 2013 aus meinem langweiligen Alltagstrott und den Zukunftssorgen entführt. Sie hat mich spontan und ohne Ticket auf die Fusion genommen. Sie hat sich um dieses Bändchen für mich vor Ort gekümmert, wir haben auf den Sitzen ihres kleinen Peugeot geschlafen und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben die Fusion erlebt. Jeder, der schon einmal auf diesem Festival war, weiß, wie es ist zum ersten Mal da zu sein. Es ist genau wie ein Auslandsaufenthalt in einem fernen Land: das komplette Eintauchen in eine andere Welt. Dank Lulu konnte ich also wieder der tristen Realität entfliehen, mich fallen lassen, mich der Musik, den Lichtern und liebevoll erbauten Traumkulissen hingeben.
Egal wie lange wir manchmal keinen Kontakt mehr haben, Lulu und ich haben all das zusammen erlebt, Erlebnisse, so prägend wie der erste Schultag.
Ein Festival ist vor allem eine Feier der Freundschaft. Hier erlebt man Dinge, die noch mehr zusammenschweißen, man entwickelt neue Freundschaften und fühlt sich mit allen, die auch so ein Bändchen tragen irgendwie verbunden. Ich weiß noch, dass ich so sehr von diesem Wochenende gezehrt habe, dass ich das Bändchen noch ewig getragen habe. Ich wollte die Erinnerung so lange wie möglich aufrecht erhalten. Außerdem war es immer wieder schön, wenn man in der U-Bahn auf einen anderen Fusion-Bändchen-Träger traf und sich zulächelte – fast so, als würde man sich kennen.