Respekt

Manschaftsgefüge

Manschaftsgefüge

Ich habe sportlich ein Schlüsselerlebnis beim Handball mit ca. 18 Jahren gehabt.
In einer turbulenten Zeit, die z.B. in der Schule sehr negativ war, habe ich angefangen als Torwart Handball zu spielen.
Durch Verletzungen anderer und weil es lief, bin ich nach dem 1. Jahr gleich Stammtorwart geworden. Im zweiten Jahr haben wir um den Aufstieg gespielt und im entscheidenen Spiel der Saison, gegen den Tabellenführer, habe ich in der 1. Hälfte praktisch keinen Ball gehalten und war an max. 3 Bällen leicht mit der Hand dran. Die Mannschaft hat stark gespielt und daher lagen wir nur 9:12 zurück. In der Pause habe ich trotz der unglücklichen Leistung nur Unterstützung des Teams bekommen, keine Kritik, kein Vorwurf. In der zweiten Hälfte lief es dann komplett anders. Ich habe praktisch alles gehalten was es zu halten gab, so dass wir am Ende mit 21:20 gegen die klar besser aufgestellte Mannschaft gewinnen konnten.
Die komplette Mannschaft ist anschließend ans Spiel auf mich zugekommen und hat mich ins Zentrum für diesen Sieg gestellt. Ich habe das damals in meinem Leben als Teenager nicht oft gehabt, dass mit der Anerkennung von Leistung oder positiven Wesenszügen gepunktet wurde. Auch heute ist es oft so, dass mit Übertreibung und Auffallen mehr aufmerksamkeit erhascht wird als das der Respekt von anderen für sich als eigenständiger Mensch, so wie man ist, im Vordergrund steht. Das Anerkennen von Leistung und das jemand besser ist, scheint im sportlichen Kontext viel einfacher zu sein. Loyalität im Mannschaftsgefüge ist ähnlich wie im Freundeskreis.

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