Toleranz

Nathan der Weise - 1

Nathan der Weise - 1

Dem reflektierend denkenden und handelnden Menschen begegnen Werte überall im Berufs- und Unternehmensalltag – ihren Ursprung aber haben Werte in Kultur und Familie. Und hier dominieren in Deutschland einigen Rankings zufolge die Werte Ehrlichkeit, Treue, Zuverlässigkeit und Gerechtigkeit.
Ausgehend von der schönen Definition, nach der Werte das ausdrücken, was „sein soll“, und Werte „Konzeptionen des Wünschenswerten“ sind (so z. B. die Katholische Familienbildungsstätte Westerwald/Rhein-Lahn im Bistum Limburg) ein kurzer, exemplarischer Blick zurück in meine persönliche
Wertegeschichte: Zuhause in der Familie wurde versucht, mir Pünktlichkeit zu vermitteln; beim fast täglichen Fußballspielen im Kindesalter mit Freunden musste ich Fairness lernen; später im Deutschunterricht sollte ich dann den Wert Toleranz verstehen.
Die Realität sah so aus: Morgens in der Schule und fast folgerichtig danach zum Mittagessen war ich oft und gern unpünktlich. Mein größtes sportliches Idol, Diego Armando Maradona, hat eines seiner wichtigsten und bekanntesten Tore äußerst unfair mit der Hand erzielt. Allein in der Schule scheint die
Wertevermittlung bei mir auf Anhieb geklappt zu haben – an Lessings „Ringparabel“ aus „Nathan der Weise“ und dem darin vermittelten Toleranz-Verständnis kann man aber auch nicht viel falsch verstehen, oder?
Als wichtigste Personen, die Werte und deren Sinnhaftigkeit an andere vermitteln, gelten in Deutschland Eltern, Lehrer/Erzieher und Freunde. Führungskräfte aus Wirtschaftsunternehmen werden hier erst nach führenden Politikern und religiösen Persönlichkeiten genannt – jedoch noch vor Pop- oder Sportstars.
Dies kann ich bestätigen: Pünktlichkeit habe ich gelernt, nachdem mir auch Freunde und Kollegen diesen Wert vermittelten; Handspiel ist für mich ein Regelverstoß, den ich verachte – und Toleranz wird von mir aktiv gelebt, was mir jedoch zunehmend schwerer fällt ...

Weiterlesen

Zurück Zuhause
Zurück Zuhause