2008 bin ich ganz alleine und ohne jemanden zu kennen für meine Ausbildung vom Land, in die Großstadt gezogen. Die ersten Monate waren einsam – alles war neu und Anschluss zu finden fiel mir schwer - bis die Berufsschule anfing und ich meinen späteren besten Freund kennen lernte. Wir verstanden uns auf Anhieb und es dauerte nicht lang, bis wir kaum noch etwas ohne einander machten. Fahrradtouren, Schneeballschlachten, lange Partynächte… Einmal haben wir uns zum gemeinsamen Vokabeln lernen am Rhein verabredet und plötzlich fing es an wie aus Kübeln zu regnen. Um uns herum rannten die Leute und suchten Unterschlupf. Wir schauten uns an, spannten unseren Regenschirm auf, rückten näher zusammen und lernten weiter. Mittlerweile liegt das Ganze einige Jahre zurück und oft denke ich an den Moment, in dem ich unsere Freundschaft sehr intensiv erlebte und noch heute sehr dankbar für die gemeinsame Zeit bin. Freunde fürs Leben trifft man nicht oft, aber wenn sie auf einmal vor einem stehen, erkennt man sie sofort. Mein bester Freund und ich haben uns in den letzten Jahren einige Male gegenseitig im Regen stehen lassen, und doch haben wir immer wieder den gemeinsamen Schirm gefunden.