Es ist lange her: 1987. Als Studentin der Geschichte unternahm ich mit meinem
Kurs eine Exkursion in die Türkei. Wir besuchten u. a. das Ausgrabungsgebiet
der sagenumwobenen Stadt Troja. Ein großes hölzernes Trojanisches Pferd
markierte den Eingang zum Gelände. Dieses gab es in allerlei Ausführungen
als Souvenir zu kaufen. Ich erwarb ein kleines aus Streichhölzern gefertigtes
Pferd als Andenken an die Studienreise. Wenn ich es heute in der Hand habe,
dann denke ich weniger an die Reise als an jenen Professor, der die Exkursion
geleitet hatte und für den die antike Geschichtsforschung im Zentrum seines
Arbeitslebens stand, insbesondere die Rezeption Trojas.
Zunächst hatte ich seine Veranstaltungen zur altgriechischen Forschung aus
reiner Pflicht besucht. Überraschend war dann für mich, dass seine Vorlesungen,
Seminare und eben auch die Reisen ungeheuer spannend waren. Auf
unaufdringliche Weise teilte er gern seine Begeisterung für die alte Geschichte.
Seine Art des Denkens und Argumentierens, seine umfassende Bildung und
sein Engagement bezüglich der Studierenden hatten großen Einfluss auf mich.
Mit großem Respekt erinnere ich mich an diesen engagierten Hochschullehrer.