Eike König & die Freiheit: Ein Gespräch über Kunst, Mut und das Leben
Was bedeutet Freiheit für dich? Diese einfache Frage hat unendlich viele Antworten. In einem Kreuzberger Studio, umgeben von Kunst und Design, trafen zwei kreative Köpfe aufeinander, um genau ihre Antworten zu finden. Ein Projekt des Museums für Werte brachte sie zusammen: der renommierte Professor und Künstler Eike König und die engagierte Studentin Luzie.
Was als Interview begann, entwickelte sich schnell zu einem tiefen, ehrlichen Gespräch. Ein Dialog zwischen Generationen über die Suche nach Unabhängigkeit, die Rolle der Kunst und den Mut, eigene Wege zu gehen.
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Eike Königs Weg zur künstlerischen Freiheit
Für Eike König, dessen Weg im bekannten Designstudio HORT begann, war Freiheit zunächst eine berufliche Entscheidung. "Für mich bedeutet Freiheit im Beruf, dass ich selbst entscheiden kann, für wen ich arbeite, mit wem ich arbeite und wie ich arbeite", erzählt er. Die Selbstständigkeit war sein erster, entscheidender Schritt.
Doch die wahre Transformation kam später, ausgelöst durch die Corona-Zeit. Es war ein Wendepunkt, an dem er sich bewusst von Auftragsarbeiten löste, um sich der freien Kunst zu widmen. Er beschreibt diesen Moment als ein Bedürfnis, die Kontrolle zurückzugewinnen: "Ich wollte einfach mal Zeit für mich haben. Nur ich selbst sein, nur für mich verantwortlich sein und wirklich selbst entscheiden, was ich mit meiner Zeit mache." Es war der Schritt von der Freiheit im Beruf zur vollkommenen künstlerischen Freiheit.
Eine neue Generation, eine neue Perspektive
Luzie bringt eine andere, gesellschaftlichere Dimension in das Gespräch. Für sie ist Freiheit untrennbar mit dem Wohl der Gemeinschaft verbunden. "Ich fühle mich am freisten, wenn es allen gut geht und wir uns auf Augenhöhe begegnen können", erklärt sie.
Ihre Vorstellung von Freiheit ist konkret und im Alltag verankert: sichere Straßen in der Nacht, Städte mit weniger Autos. Es ist eine Freiheit, die nicht nur das "Ich" im Blick hat, sondern das "Wir".
Was beide verbindet: Mut, Kunst und Dialog
Obwohl ihre Perspektiven unterschiedlich sind, finden Eike König und Luzie schnell eine gemeinsame Basis. Ihre wichtigste Erkenntnis: Freiheit erfordert Mut. "Man muss sich trauen, neue Dinge auszuprobieren und darauf vertrauen, dass es schon klappen wird", fasst Eike es zusammen.
Kunst und Design sind für beide das zentrale Werkzeug, um diese Freiheit auszudrücken. Sie sind Mittel, um gesellschaftliche Normen zu hinterfragen, persönliche Erfahrungen sichtbar zu machen und neue Sichtweisen zu eröffnen.
Fazit: Freiheit wächst im Austausch
Nach dem Gespräch bleibt bei Luzie ein Gedanke besonders hängen: "Man sollte sich öfter Zeit nehmen für solche Gespräche – auch mit Menschen außerhalb der eigenen Bubble."
Dieser Austausch hat eindrucksvoll gezeigt: Freiheit ist kein statischer Zustand. Sie ist eine persönliche Reise, die sich durch mutige Entscheidungen, neue Erfahrungen und vor allem durch den offenen Dialog mit anderen ständig weiterentwickelt. Sie ist eine individuelle Suche und gleichzeitig eine gemeinsame Aufgabe. Und sie wächst genau dort, wo Menschen sich begegnen, voneinander lernen und gemeinsam neue Wege gehen.