Eigentlich gehörte er in die Arche (bis 2011 evangelisch-lutherische
Begegnungsstätte in Wolfsburg). Dort hing er seit Mitte der 1960er-Jahre:
der Auschwitzer Christus. Pastor Rudolf Dohrmann hatte ihn auf einer Reise
nach Polen gefunden. Dort war Dohrmann seit 1962 mehrfach mit einer
Delegation aus der Arche.
Er traf Menschen, die in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern unter
der deutschen nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gelitten hatten,
sprach mit den damaligen Leitern der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.
Es kam zu Besuchen in Polen, Gegenbesuchen in Wolfsburg. Das alles zu einer
Zeit, in der auf staatlicher Seite an offizielle Gespräch noch lange nicht denken
war.
So wuchsen freundschaftliche, respektvolle Beziehungen zuerst im Kleinen.
Seitdem ist der Auschwitzer Christus in Wolfsburg ein Symbol für Versöhnung,
Freundschaft und Respekt. Seinen Namen verdankt er dem Material, aus dem
er geformt wurde: Stacheldraht aus dem Konzentrationslager in Auschwitz.
Heute schmückt der Christus den Seitenaltar in der Christuskirche in
Wolfsburg.