Im Geschichtserlebnisraum habe ich an einem Tag mit Kindern mit einer Reeperbahn Seile gedreht. Eine junge Frau stellte sich mit ihrer kleinen Tochter dazu und bat mich, auch für ihre Tochter ein Seil zu drehen. Ich habe die junge Frau gerade wieder gesehen. Sie hat mir zugezwinkert. Das erinnert mich an ihre Offenheit, die sie mir entgegengebracht hat. An einem Tag, den ich immer im Kopf behalten werde, erzählte sie mir, dass sie schon als Schulkind mit der Schule auf diesen Platz gekommen war und dann fast täglich kam, obwohl sie immer den Bus nehmen musste, um aus der Innenstadt hierher zu kommen. Ich fragte sie, warum. Weil sie zu Hause viel Gewalt erfahren hat und auf diesem Platz Liebe bekommen hat. Dabei konnte sie ihre Tränen nicht zurück halten.Ich bin mit ihr zu Frank, einem der Gründer unseres Platzes gegangen, um auch ihm dies, was sie mir - eigentlich einem Fremden - mit so viel Offenheit erzählt hat, auch ihm, den sie als Kind kannte, noch mal zu schildern. Das tat sie und wieder flossen die Tränen. Auch Frank war gerührt. Und heute fährt sie mit ihrer kleinen Tochter fröhlich lachend mit dem Catcar über diesen Platz, der ihr Kraft für so viel Offenheit gegeben hat.
