Empathie vs Sympathie: einfach erklärt – und fühlbar gemacht
Manchmal reicht ein Blick – und Du spürst, was im Gegenüber los ist. Manchmal nicht. Empathie ist die Brücke zwischen uns: Sie verbindet Kopf und Herz, Neugier und Verantwortung. Sympathie ist nah dran – und doch etwas anderes. Lass uns das entwirren, verständlich und nah am Alltag.
Empathie: Die Fähigkeit, Wahrnehmungen, Gefühle und Perspektiven anderer zu erkennen und nachzuempfinden (kognitiv, emotional/affektiv).
Sympathie: Eine wohlwollende Zuneigung – „Ich mag Dich“ – die nicht zwingend Deine Perspektive wechselt.
Mitgefühl: Empathie plus Handlungsimpuls: „Ich sehe Dich – und ich will hilfreich sein.“
„Werte und Empathie sind Türöffner – weniger fürs Recht haben, mehr fürs Wahrnehmen, Erzählen und sich gegenseitig ernst nehmen.“
Empathie vs Sympathie: der Unterschied
Sympathie fühlt mit, oft aus der eigenen Perspektive. Empathie verändert die Perspektive: Du versuchst, von innen zu verstehen. Sympathie kann Nähe erzeugen – Empathie schafft Verbindung und Orientierung, auch wenn Ihr nicht einer Meinung seid.
Die 4 Säulen der Empathie
- Kognitive Empathie: Verstehen, was die andere Person denkt und braucht (Perspektivwechsel).
- Emotionale/Affektive Empathie: Resonanz mit dem Gefühl des Gegenübers (Mitfühlen, nicht Verschmelzen).
- Selbstregulation: Bei Dir bleiben, Grenzen wahrnehmen – Empathie ohne Überforderung.
- Mitfühlende Handlung: Vom Erkennen ins Tun kommen: fragen, anbieten, da sein.
Arten von Empathie – schnell erklärt
- Kognitive Empathie: „Ich kann nachvollziehen, was Du denkst.“ Nützlich in Gesprächen, Verhandlungen, Führung.
- Emotionale/Affektive Empathie: „Ich spüre, wie es Dir geht.“ Verbindet – braucht aber gute Selbstfürsorge.
- Mitfühlende Empathie: „Ich nehme Dich ernst – was hilft Dir jetzt?“ Verbindet Gefühl mit Verantwortung.
- Kalte Empathie: Perspektivübernahme ohne Mitgefühl (z. B. manipulativ). Achtsam sein, Werte setzen.
Übung: SONDER – ein Blick, der alles weitet
„Sonder“ beschreibt das Erstaunen, dass jede fremde Person ein Leben so lebendig und komplex führt wie Du selbst. Diese Mini-Praxis öffnet Türen:
„Wähle eine fremde Person im Café oder in der Bahn. Stell Dir ihr Leben vor: Wovon träumt sie? Womit ringt sie? Welche Freude hatte sie heute?“
Magst Du tiefer eintauchen? Das kurze Video aus dem Dictionary of Obscure Sorrows macht „Sonder“ spürbar.
Vom Wissen ins Tun: kleine Rituale für große Wirkung
- Echo statt Urteil: „Ich höre, dass Du … und dass Dir … wichtig ist.“ Erst spiegeln, dann reagieren.
- Eine Frage mehr: „Was habe ich noch nicht gefragt, das Dir helfen würde?“
- Grenzen benennen: „Ich will verstehen – und brauche eine Pause.“ Empathie braucht Selbstkontakt.
- Werte-Check-in: Einmal pro Woche: „Wo habe ich heute Empathie gezeigt – wo nicht?“
Wie das MfW Empathie verkörpert
Im Museum für Werte arbeiten wir seit Jahren mit The Art of Embodying Change GmbH zusammen. Wir verbinden Embodied Practices (wie wir die Welt erfahren), Ästhetik (was uns berührt), Narration (Deine Geschichte) und Relationalität (Beziehungsqualität). Nicht nur verstehen – verkörpern.
Empathie im Team – Beispiele
- Meeting-Start: Ein Satz zur Stimmung. Kein Fixen, nur Raum geben.
- Perspektivwechsel: „Wenn wir Kund:innen wären – wie klänge unser Plan?“
- Story-Mining: Wöchentlich eine kurze Geschichte teilen, in der Empathie geholfen hat.
„Empathie ist keine Nettigkeit. Sie ist Orientierung in komplexen Situationen – und die Basis für Beziehungen auf Augenhöhe.“
Dein nächster Schritt
Theorie verstanden? Der nächste Schritt ist das Fühlen. Wähle eine der Übungen oben – und probiere sie heute aus. Achte auf das, was sich in Dir verändert.