Unternehmenswerte definieren: Klar. Miteinander. Wirksam.
Warum fühlen sich manche Organisationen nah und stimmig an – und andere bleiben fern? Oft liegt der Unterschied in den Werten. Nicht als Poster an der Wand, sondern als gelebte Haltung. Dieser Guide zeigt Dir, wie Ihr Unternehmenswerte definieren, formulieren und im Alltag lebendig machen könnt.
„Werte sind Türöffner – weniger fürs Recht haben, mehr fürs Wahrnehmen, Erzählen und sich gegenseitig ernst nehmen.“
In 5 Schritten: Unternehmenswerte definieren und formulieren
So findet Ihr einen klaren, gemeinsamen Kern – ohne Buzzwords, mit echter Wirkung.
- 1) Erfahrungen sammeln (finden): Wo waren wir im Flow? Wo hatten wir Reibung? Sammle Geschichten aus Projekten, Kundenkontakten, Konflikten.
- 2) Muster erkennen (erarbeiten): Welche Haltungen tauchen wieder auf? Welche fehlen? Cluster die Stories – nicht die Schlagworte.
- 3) Klartext schreiben (formulieren): Aus jedem Cluster wird ein Wert mit 1–2 Sätzen Wirkungssprache: „Wir … damit …“
- 4) Realitätstest (mit Mitarbeiter:innen): Stimmt das für uns? Beispiele prüfen, blinde Flecken benennen, Sprache vereinfachen.
- 5) In Routinen verankern (leben & vermitteln): Werte in Entscheidungen, Meetings, Onboarding und Anerkennung sichtbar machen.
Leitfragen für Workshops
- Wofür stehen wir, wenn niemand hinschaut? (Integrität über Image)
- Welche Entscheidung würden wir heute anders treffen – aus welchem Wert heraus?
- Was darf ein:e Kolleg:in von mir erwarten? (konkretes Verhalten)
- Wie zeigen sich unsere Werte bei Konflikten, Zeitdruck, Fehlern?
- Woran würden Kund:innen erkennen, dass wir diesen Wert ernst meinen?
Beispiele: „Unsere Unternehmenswerte“ klar formuliert
So klingen Werte, die Orientierung geben – ohne Floskeln.
- Vertrauen: Wir schaffen Klarheit und halten Zusagen – auch wenn es schwer ist.
- Transparenz: Wir teilen Informationen proaktiv und begründen Entscheidungen.
- Mut: Wir probieren Neues aus, machen kleine Prototypen und lernen schnell.
- Empathie: Wir hören zu, spiegeln Wahrnehmungen und respektieren Grenzen.
- Verantwortung: Wir übernehmen Ownership – für Wirkung, Umwelt und Miteinander.
- Kund:innenfokus: Wir binden Kund:innen früh ein und verkürzen Feedbackzyklen.
- Qualität: Wir definieren „Done“ gemeinsam und überprüfen Standards regelmäßig.
Werte leben: Beispiele aus dem Alltag
Werte werden erst im Tun wahr. Diese einfachen Formate helfen beim Dranbleiben.
- Werte-Check-in (10 Min): Jede:r teilt kurz, wo ein Wert in der Woche relevant war.
- Entscheiden mit Leitfragen: „Welcher Wert leitet uns? Was spricht dagegen? Was lernen wir?“
- Story-Sammlung: Erfolge und Lernmomente, in denen Werte sichtbar wurden – intern teilen.
- Onboarding-Ritual: Neue Kolleg:innen wählen einen Wert und erzählen, was er für sie bedeutet.
- Anerkennung: Danke sagen mit Bezug auf Werte („Danke für Deine Transparenz in Projekt X“).
- Werte-Retrospektive: Ein Sprint – ein Wert im Fokus. Was hat geholfen? Was blockiert?
Unternehmenswerte kommunizieren: Beispiele
- Werte sichtbar machen: Kurzporträts mit echten Team-Stimmen statt Slogans.
- In Prozesse integrieren: Werte-Feld in Vorlagen für Ziele, Roadmaps, Retros.
- Führung als Vorbild: Entscheidungen mit Bezug zu Werten begründen.
- Extern teilen: Cases und Lernmomente auf Website/LinkedIn – authentisch statt poliert.
„Werte im Unternehmen sind eine Plattform für Begegnung und Entscheidungshilfe – nicht ein weiteres Performance-Tool.“
Du willst tiefer einsteigen? Das Management Centre zeigt, wie Werte Organisationen strategisch transformieren – von Leitbild bis Umsetzung.
Dein nächster Schritt
Werte sind kein Ziel, sondern ein Weg. Fang klein an: Wählt zwei Werte, legt konkrete Verhaltensanker fest – und macht sie in den nächsten vier Wochen sichtbar.